KI AI Versum und Co KG

Kaum ein anderes Thema heizt im Moment den Kreativmarkt so auf wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Generierung von Content. Zeit auch mal wieder (Photo)Philosophisch zu werden für mich. Und gleich vorweg, nur meine persönliche Meinung, etwas flippig formuliert und mit dem Technikstand April 2023.

Zunächst sollte man allerdings ein mal auf den Boden der Fakten kommen und sich ansehen:
Wie ist er denn nun?, Der Ausbaustand der KI in 4/2023?
Ja nun, Textbasierend ist man schon relativ weit, und Sprachsteuerung wird wohl bald folgen. Dennoch hier offenbahrt das Ganze schon noch ganz schöne Schwächen. Ich weiß ja nicht woher die Ergebnisse stammen, das eine nicht näher genannte KI aus ein paar Texbausteinen eine Semesterarbeit gezaubert hat (hoffentlich inc. Quellenangeben), bei mir hat´s im Versuch umfangreichere Texte zu generieren nur zu etwas besseren Englischüberetzungen vorhandener Passagen, als die frei nuzbare Browsertanslatoren auswerfen, gereicht. Aber immerhin auch nicht schlecht.Und die KI lernt, kostenfrei für die Entwickler aus dem Eingegebenen.
Weiter geht´s zu besserer Schlagwortsuche, falls in Zeiten der Follower und Algorytmen sowas noch jemand ausserhalb von Recherchearbeiten benutzt, geht auch, ganz nützlich, und hab ichs erwähnt Kollege KI lernt von dir schon beim Eingeben. Die Sache mit „erstelle mir eine HP aus meinem Material“ konnte ich nicht testen, der Grund liegt logischerweise im Material wiso, folgt unten.

Schnell verlassen wir deshalb den Textbreich; in dem ich aber in der Tat eine Zukunft dieser Engines sehe und kommen zu unserem Anliegen, dem Bild!
Da wird die Sache aber schon wesentlich komplizierter. Ja, es gibt inzwischen die ein oder andere Engine die durchaus verwertbare Bilder auswirft. Aber, zumeist muss man dafür erst ein mal bezahlen, derzeit noch eine recht kleine Summe da das Programm ja auch noch von jeder Anfrage lernt. Aber wer weis…
Und dann, wie will ich es sagen, liebe Technerds: Was die Software da macht ist nichts anderes als eine Collage. Bestehende Bildelemente aus der Datenbank werden nach Schlagworten immer neu zusammengesetzt, also noch nix mit Holodeck, im Moment. Somit können wir nun auch nachvollziehen das die Sache mit der Urheberschaft derzeit recht Lax gehandhabt wird, weil wer ist nun Urheber? Der der vorgibt was er will, der oder das welches Zusammensetzt oder der /die, der die Inhalte dazu liefert? Eventuell auch der oder diejenigen die den Kern des Programms zu verantworten haben… Fragen über Fragen, deren sich aber in Zukunft gerne die juristischen Fachkollegien annehmen dürfen., oder die EU (nein EU und Urheberschaften bitte nicht schon wieder). Ach ja, die KI lernt dann auch was ihr so mainstreammässig wollt und was gut ankommt, was sie auf die „Einkaufsliste“ an Material setzten sollte.

Wofür kann man sie dann gebrauchen, mag man sich fragen?
Ich sehe das im Moment recht pragmatisch. z.B. habe ich vor einiger Zeit eine Künstlerin gesehen die sich in Filmschnipsel und Fotos der 50er gemopht hat. Klar, dazu braucht man keine KI wenn man weis wie´s geht, aber so muss man nix wissen, über die Technik und spart auch noch Arbeit und Zeit. Da stellen sich aber andere Fragen, die nun nicht hierher gehören.
Auch im Architekturbereich ist das momentan recht beliebt, Phantasien zum Bild werden zu lassen ohne sich mit Zeichnungen, Statik und Rendern zu beschäftigen. Ganz zu schweigen von Landschaften ob nun möglichst real ohne hinreisen zu müssen oder phantasievoll. Das Resultat vertickt man dann für nen Euro oder zwei als NFT (zu der NFT Sache kommt demnächst noch ein Text, fest versprochen).
Und die KI lernt weiter, kostenfrei für die Entwickler.
Einer der besser nutzbaren Anwendungsbereiche ist derzeit allerdings die Illustration. Das funktioniert recht gut, einfach Stichworte oder den ganze Text der per Zeichnung bebildert werden soll eingeben, Stilrichtung wählen runterladen gut isses. Wie gesagt derzeit noch relativ günstig, und wieder lernt die KI dazu. Auch hier kann man das auch mit einer Sammlung an Zeichnungen selbst machen aber, es spart halt richtig viel Zeit…
Das gibt uns aber einen klaren Hinweis wo das Ziel der Entwickler eigentlich liegt. Wer hätt´s gedacht? Nicht im direkt kreativen Bereich (der wird nur zum Input-lernen benutzt und zahlt auch teilweise noch dafür) nein in der Kreativbrache, Fachrichtung Marketing. Klar, da sind die meisten Gewinne zu erzielen mit einem Tool das den größten Kostenfaktor jeder Werbeunternehmung, den Kreativen selbst, weiter runterschraubt und unter Druck setzt. Ob dann der Preisvorteil an den Kunden weitergegeben wird bleibt abzuwarten.

Apropo, da gibt’s dann noch so einen Punkt der mich stutzig macht: Das Lernen und Contentverwalten der KI. Wie schon mehrfach in diesen Zeilen ausgeführt lernt eine KI wenn sie benutzt wird und soll somit „besser“ und „treffsicherer“ werden, das ist nun einmal ein wesentliches Grundkonzept der derzeitigen Projekte. Also besonders bei Personen die nun bei jedem anderen Internetdienst oder Softwarepaket völlig hysterisch reagieren wenn es um Offenlegung von Daten geht, die sogar bestimmte Webseiten ignorieren weil sie ein oder zwei cookis akzeptieren müssten damits halt funktioniert wie gedacht… Aber bei der KI, da schicken wir einfach mal unsere Essenz, unser ureigenstes geistiges Kapital rüber übern Tisch, am besten noch für Lau, damit die Engine lernen kann wie sie den ein oder anderen irgendwann mal ersetzen will… Schon verwunderlich, finde zumindest ich aber das ist wie dieser ganze Text nur meine persönliche Meinung.

Kommen wir dazu was ihr nun nach dieser langen Einleitung wirklich von mir lesen wollt: Wie ist das nun mit Modelfotografie und vor allem mit Fine-Art und KI?
Fazit vorweg? Ok, ganz Cool Die KI wird in diesem Bereich keine Rolle spielen!
Und das kann ich wie folgt begründen:
Haupt und ewig gültiges Argument: Bei diesen Arten der Fotografie geht es um die Abbildung realer Personen. Das ist sozusagen der Sinn des ganzen. Das kann die KI nicht. Selbst wenn sie irgendwann in der Lage dazu ist ein realistisches Wunsch- oder Traumbild einer Person zu erschaffen, bleibt es doch unreal, was da generiert wird, denn es hat ja so nie existiert. Somit währe es höchstens möglich das hier eine eigene Sparte geschaffen wird, in der Zukunft, und natürlich da wo sich eine Agentur ein Shooting komplett sparen will, was aber ein anderer Anwendungsbereich ist als die Fotografie als solches gesehen, wenn da nicht derzeit die Tatsache währe das es nicht geht.

Ja, ihr habt richtig gelesen, der Grund ist jedoch kein technischer.. Bei den derzeit verfügbaren Systemen sind eine ganze Reihe von Stichworten gesperrt. Also alles was gesetzlich nicht erlaubt ist, aber auch alles was grad nicht Ämm „woke“ ist. Beispielsweise wenn ich sagen würde: „Rothaarige junge Frau im transparenten Body lasziv liegend am Strand“ ist die Antwort…. Diese Szenerie ist leider nicht verfügbar, bitte beachten sie unsere „Comunety Guidlines“, von Attributen wie BH-cup oder allem was auch nur möglicherweise in eine bestimmte Richtung geht ganz zu schweigen….geschweige denn „erzeuge mir ein Aktportrait ;-). Nun und wenn es schon an dieser einfachen Sache scheitert kann sich jeder vorstellen das bei bestimmten Aufnahmesujets das Ganze so komplett nutzlos ist. Somit kann übrigens die KI auch nicht lernen in diesem Bereich. Ich verstehe natürlich und bin auch ganz auf Linie wenn man bestimmte Dinge ausschließen muss, aber gleich so puretanisch vorzugehen… nun, wohl den Inverstoren und deren PR- Abteilungen geschuldet.

Und das bringt uns zu Akzeptanz und zum Fazit:
Als weiteres, oder erweitertes Werkzeug im kommerziellen Einsatz, bestimmt irgendwann an der einen oder anderen Ecke vorstellbar, je nachdem wie sich die effektiven Kosten dann entwickeln. Besonders wenn es ums Zeitsparen geht werden wir da in Zukunft einiges sehen, aber wohl noch nicht wie uns der Hype eingeben will nächste Woche. Wir sind noch meilenweit entfernt davon zu sagen: Hey KI Hier hast du einige Kleiderfotos mach doch ein Editiorial draus, so was mit Strand und Sonne und 2 3 Topmodels währe nett… (sofern das dann wie gesagt überhaupt aufgrund der Einschränkungen geht). Dennoch kann! sich bei entsprechender Weiterentwicklung die KI da durchsetzen wo sie Zeit und Kosten im kommerziellen Bereich sparen wird, wo und wie das sein wird kann aber seriös noch keiner sagen.
Im Kunstbereich, bleibt abzuwarten was nach dem „Hype“ passiert, ob es dann noch interessant ist? Oder ob man dann eine Umkehr erlebt, so wie das derzeit mit Digital vs. Analog, 25 Jahre später stattfindet. Das seriös vorherzusagen ist schlicht nicht möglich.
In der fine-art Photographie… wohl eher nicht, eventuell als als eigene Sparte sofern es möglich sein wird die entsprechenden Anweisungen geben zu können. Übrigens gibt es jetzt schon die ersten Portale die KI generierte Bilder generell ausschließen. Ganz zu schweigen von kompletten Ländern, wie das allerdings gehen soll ist mir immer noch schleierhaft. Der eine oder andere Kamerahersteller überlegt auch schon, wie weit er es noch treiben möchte mit der AI/KI in seiner Diggibox.
Das fehlte uns schließlich noch: Model da, Studio gebucht und dann sagt die Knipse: Das Bild konnte nicht aufgezeichnet werden es verstößt gegen was weisichwasfürneguidline… Oder: Sorry aber unsere Kamera funktioniert in diesem Land leider nicht.

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